Die britische Website The Independent stellt in einem kürzlich veröffentlichten Artikel fest, dass das öffentliche Interesse am luziden Träumen im letzten Jahr zugenommen hat. Zum Beispiel hat die Googlesuche „wie man luzide träumt“ einen Popularitätsschub von 90% erfahren. In direktem Verhältnis dazu wächst auch das Angebot auf dem Gadget-Markt. Die Nachfrage nach Masken zum luziden Träumen ist im Vergleich zu 2019 um 250% gestiegen.
Das wirft die Frage auf, ob solche Gadgets wirklich effektiv sind? Und gibt es eine einfache Möglichkeit, luzide Träume zu induzieren? Forscher analysierten den Gerätemarkt, um zu einem Ergebnis zu kommen. Das Ergebnis: Seit dem Aufkommen von Geräten wie DreamLight und NovaDreamer in den 1990er Jahren hat sich nicht viel geändert.
Typischerweise sind Geräte für das luzide Träumen mit einem Sensor ausgestattet, der das Stadium des REM-Schlafs erkennt. Wird diese erkannt, erhält der Träumer ein Signal, dass er sich in einem Traum befindet – durch Lichtindikatoren, Töne oder taktile Reize. Es gibt eine Vielzahl solcher Geräte auf dem Markt, darunter Aurora, Remee, REM-Dreamer, ZMax, Neuroon, iBand, LucidCatcher und Aladdin, um nur einige zu nennen. Alle oben genannten Geräte sind mit dem gleichen Problem behaftet – der mangelnden Genauigkeit bei der Bestimmung des Einsetzens des REM-Schlafs, weshalb die Geräte in den meisten Fällen nicht richtig oder zuverlässig funktionieren. Einige von ihnen wurden nicht wissenschaftlich getestet, und was am wichtigsten ist, keines dieser Geräte kann als völlig sicher angesehen werden.
Zum Beispiel verwenden LucidCatcher und Aladdin transkranielle Hirnstimulation, die nach jüngsten Berichten unbeabsichtigte Folgen haben kann. Andere verwenden Lithium-Batterien, die sich überhitzen oder neben dem Kopf der Anwender explodieren können. „In Bezug auf Geräte, die zuverlässig luzides Träumen auslösen können, würde ich sagen, dass es im Moment nichts gibt“, – kommentiert der Neuropsychologe Achilleas Pavlou, einer der Autoren des Artikels, Er ermutigt dazu, bei Versprechungen, luzide Träume einfach oder ohne spezielle Techniken zu induzieren, vorsichtig zu sein.
Der Artikel wurde 2019 in der Zeitschrift Frontiers in Neuroscience veröffentlicht.