Das Thema luzide Träume (LD) hat sich selbstbewusst auf die Ebene der wissenschaftlichen Diskussion gehoben und war Teil der 37. Jahreskonferenz der International Association for the Study of Dreams. Unter den vorgestellten Berichten ist einer, der eine Technik zur Erhöhung der Häufigkeit und Tiefe von LD mit einem Medikament namens „Galantamin“ beschreibt. Die Technik wurde von den Forschern Gregory Scott Sparrow, Peter Maich und Mike Marable vorgeschlagen.
Die Wirksamkeit der Verwendung von Galantamin zur Induktion von luziden Träumen wurde zuerst von Sparrow, Hurd, Carlson und Molina getestet. In ihrer Studie wachten die Teilnehmer des Experiments absichtlich mitten in der Nacht auf, wendeten eine Meditationstechnik an, um ihre Träume erneut zu erleben, und nahmen Galantamin ein, woraufhin sie wieder in den Schlaf zurückkehrten. Im Anschluss an diese bahnbrechende Studie organisierte Sparrow ein zweites Experiment mit einer anderen Gruppe von Wissenschaftlern, bei dem der Schwerpunkt auf der Auswirkung dieser Technik auf die Träume von Menschen lag, die unter Albträumen leiden. Die erzielten Ergebnisse, so die Autoren, wiesen auf die einzigartigen Besonderheiten der durch Galantamin induzierten luziden Träume hin.
Der auf der Konferenz vorgestellte Bericht war das Ergebnis des dritten Experiments, das Sparrow zusammen mit Maich und Marable durchführte. Alle drei sind erfahrene luzide Träumer. Sie wiederholten die Methode mit dem Einsatz von Galantamin und füllten dann jeweils einen Fragebogen aus, ohne die Antworten der anderen zu kennen. Die Autoren versprechen, die Wirksamkeit des Medikaments für die Häufigkeit und Tiefe luzider Träume mit konkreten empirischen Daten und einer detaillierten Beschreibung der Erhebungsmethodik sowie mit Beispielen von Träumen der Teilnehmer zu belegen. Wir freuen uns auf die Veröffentlichung der vollständigen Studie!
Die Konferenz fand vom 13. bis 17. Juni 2021 online statt und wurde in Ashland, Oregon, USA organisiert. Die Zusammenfassungen der Berichte wurden in der Beilage zum Vol. 14 des International Journal of Dream Research veröffentlicht.