Das luzide Träumen ermöglicht einen direkten Zugang zum Unbewussten und bietet die Möglichkeit, mit diesem zu experimentieren. Die Tatsache, dass diese Eigenschaft die Psychologie revolutionieren könnte, hat endlich die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Gemeinschaft erregt. Das Thema wurde von Robert Waggoner, einem Forscher und Praktiker von LD mit mehr als 40 Jahren Erfahrung, auf der 37. Jahreskonferenz der International Association for the Study of Dreams angesprochen.

Zur Untermauerung seiner Idee führte Waggoner fünf Argumente an:

  1. Der Traum erfüllt reale praktische Aufgaben: Er ist keine Sphäre des Chaos. Dank der geistigen Energie des Träumers entsteht eine Handlung, die Figuren, Traumobjekte und einzelne Situationen umfasst. Der Luzide Traum wiederum kann genau zeigen, wie das Bewusstsein eines Menschen bei der Bildung dieser Bilder arbeitet.
  2. Luzide Träume zeigen deutlich die Arbeit des Unterbewusstseins, seine Emotionen, Gefühle, Phantasie, Kreativität usw.
  3. Der Prozess der emotionalen und physischen Heilung selbst kann ebenfalls im Luziden Traum studiert werden.
  4. Luzide Träume erlauben es, mit Zeit und Raum zu experimentieren.
  5. Luzide Träume ermöglichen es, zu verstehen, wie „Erfahrung“ entsteht und wie man diesen Prozess umkehren kann, indem man alle zurückgehaltenen traumatischen Emotionen löscht.

Der Referent erinnerte an die Geschichte der Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung zum Thema luzide Träume und erwähnte die Arbeiten des Kaliforniers Stephen LaBerge und des Engländers Keith Hearne. Aber auch schon vor ihnen wurde die Praxis des luziden Träumens in vielen spirituellen Traditionen seit Jahrtausenden aktiv genutzt. So ist sie beispielsweise eine zentrale Technik im Traum-Yoga und einer der sechs Wege zur Erleuchtung. Waggoner zufolge ist es an der Zeit, den Bereich der Psychologie mit Hilfe des Luziden Träumens zu revolutionieren.

Haben Sie schon einmal versucht, in einem luziden Traum eine Psychotherapie zu machen?

Die Zusammenfassungen der Konferenzberichte wurden in der Beilage zu Band 14 des International Journal of Dream Research veröffentlicht.

 

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