Es ist allgemein anerkannt, dass Emotionen unser Gedächtnis stark beeinflussen. Andererseits stellen Emotionen ein Gefühl von sich selbst in Zeit und Raum innerhalb des eigenen Körpers dar. Welchen Effekt haben Emotionen auf unser Gedächtnis, wenn wir uns außerhalb des physischen Körpers fühlen?
Im Jahr 2020 führte ein Forscherteam unter der Leitung von Konstantinos Christos Daoultzis ein kurioses Experiment durch, um die Illusion einer außerkörperlichen Erfahrung (OBE) mithilfe von 3D-Bildgebung und akustischer Stimulation nachzustellen. Die Wissenschaftler wollten eine Hypothese testen, ob eine OBE unser emotionales Gedächtnis beeinflusst. Um diese Frage zu beantworten, nahmen die Wissenschaftler 44 Freiwillige und teilten sie in zwei Gruppen ein: eine OBE-Gruppe und eine Kontrollgruppe.
Die Teilnehmer wurden gebeten, eine Reihe von Bildern mit unterschiedlichen emotionalen Konnotationen zu betrachten: neutral, negativ und positiv. Um die OBE zu induzieren, verwendeten die Autoren eine Videoaufnahme, die es den Teilnehmern ermöglichte, sich selbst von der Seite auf dem Bildschirm zu sehen und die Geräusche zu hören, die durch die Berührung ihres Körpers erzeugt wurden. So identifizierten sie sich mit dem Bild „von außen“.
Während dieses Prozederes wurden sie gebeten, sich die Bilder noch einmal anzusehen und die Bilder wiederzuerkennen, die sie bereits gesehen hatten.
Die Ergebnisse des Experiments zeigten, dass Teilnehmer, die die Illusion von OBE erlebten, bessere Leistungen bei Aufgaben zum Erkennen von emotionalen Mustern zeigten. Es wurde also festgestellt, dass außerkörperliche Erfahrungen das emotionale Gedächtnis verbessern. Angesichts der Ähnlichkeiten zwischen OBE und luzidem Träumen könnte diese Entdeckung auch für Phasenpraktiker nützlich sein.
Die Studie wurde im Jahr 2020 in Psychology: the Journal of the Hellenic Psychological Society veröffentlicht