Im Februar 2021 veröffentlichte die Zeitschrift „Current Biology“ eine Studie einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Karen Konkoly von der Northwestern University in den Vereinigten Staaten, denen es gelang, mit Träumern in Echtzeit zu kommunizieren.

Einzigartig an dem Experiment war, dass es gleichzeitig von vier unabhängigen Wissenschaftlerteams in verschiedenen Ländern – Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und den USA – durchgeführt wurde. Insgesamt lieferten 26% der Sitzungen des Experiments die Bestätigung, dass die Träumer einen luziden Traum hatten. In 47 % dieser Träume erhielten die Wissenschaftler mindestens eine richtige Antwort auf eine Versuchs-Frage.

Während des Phasenzustandes wurden die luziden Träumer angewiesen, arithmetische Aufgaben zu lösen, Ja- oder Nein-Fragen zu beantworten und auf visuelle, taktile oder auditive Stimulationen zu reagieren, und das alles mit Hilfe von Augenbewegungen oder Gesichtsausdrücken. Bei der Lösung der Aufgabe „8 minus 6“ bestand die richtige Antwort zum Beispiel aus zwei Links-Rechts-Augenbewegungen. In einem anderen Fall wurde einem Teilnehmer die Aufgabe im Morsecode mit Hilfe von farbigen LED-Signalen gestellt.

Die Studie wurde zu einer weltweiten Sensation und sammelte Millionen von Likes in den sozialen Medien. Die wenigsten Menschen wissen jedoch, dass ähnliche Experimente bereits zuvor durchgeführt wurden. Im Jahr 2013 untersuchte Kristoffer Appel von der Universität Osnabrück (Deutschland) das Feedback von luziden Träumern. Die Theorie hinter seiner Methodik sowie die erfolglosen und erfolgreichen Versuche beschrieb er ausführlich in seiner 104-seitigen Dissertation.

Später, im Jahr 2018, führten die russischen Forscher A.Y. Mironov, A.V. Sinin und V.B. Dorokhov ein Experiment zur Zweiweg-Kommunikation mit luziden Träumern durch, bei dem die Träumer mittels Augenbewegungen und Atmung auf Rechenaufgaben reagierten. Ihre Arbeit wurde nur auf Russisch veröffentlicht, und zwar in einer Zeitschrift, die kein internationales wissenschaftliches Rating hat („Environment and Man: Ecological Studies“). Daher werden diese Studien in der Studie von Konkoly et al. nur am Rande als „in nicht peer-reviewedten Quellen veröffentlicht“ erwähnt.

Wem gebührt Ihrer Meinung nach der Ruhm für diesen wissenschaftlichen Durchbruch: Konkoly, Appel, oder Mironov?

Die Studie wurde im Februar 2021 in der Zeitschrift Current Biology veröffentlicht.

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